Aktuelles aus dem Schulleben
Wir blicken auf aktuelle Ereignisse an unserer Schule, zeigen frische Impressionen und haben neueste Ankündigungen für Sie.
Aktuelle und kommende Termine finden sie hier.
Klassenspiel der 12a
Wovon die Menschen leben
Modernes Mysterydrama nach einer Erzählung von L. Tolstoi
am Samstag, den 30.November um 16.00 Uhr
im Großen Saal der Freien Waldorfschule Flensburg
Um einen Kostenbeitrag wird gebeten
Für den Schmied Ssemjon in Russland sind die Zeiten hart: Seine Kunden wollen oder können nicht zahlen, was dazu führt, dass er und seine Frau Matrojna hoch verschuldet sind. Ihnen droht der Gerichtsvollzieher mit Zwangsräumung – die Ehekrise ist eine der Folgen.
Bei dem Versuch, das Geld seiner Kunden einzuholen, begegnet Ssemjon einem Menschen, dem es noch schlechter als ihm geht. Michailo ist sein Name – er spricht nicht viel, und wenn er etwas sagt, klingt es sehr sonderbar. Ssemjon nimmt sich seiner an. Matrojona und Ssemjon bemerken, dass der Gast ein Geheimnis verbirgt.....
Die von uns modernisierte Volkserzählung von Lew Nikolajewitsch Tolstoi stellt an die Menschheit drei Fragen:
Erstens: Was wohnt im Menschen?
Zweitens: Was ist ihm nicht gegeben?
Und drittens: Wovon lebt er?
Lew Nikolajewitsch Tolstoi beantwortet diese Fragen durch Michailo in einer unerwarteten, doch im Grunde zwingenden Logik, der der Mensch sich nicht entziehen kann.
September 2024
Schändung und Wiedererrichtung der Gedenkstelle Steinfelder Weg an der Waldorfschule Flensburg
Ziemlich genau vor einem Jahr, am 25.09. 2023, wurde die Gedenkstelle Steinfelder Weg unter großer Beteiligung zivilgesellschaftlicher Vertreter von Parteien, Stadtvertretern, kirchlichen Gruppierungen, der jüdischen Gemeinde und der Schulgemeinschaft eingeweiht.
Über die historischen Fakten und die Entstehungsgeschichte der Gedenkstelle sowie über die Einweihung wurde neun Monate später in der Juniausgabe 2024 der Erziehungskunst berichtet.
Es war befremdlich und schockierend, dass schon nach so kurzer Zeit eine Schändung der Gedenkstelle in der Nacht vom 28.05. auf den 29.05.24 erfolgte.
Unbekannte rissen das Kernstück der Gedenkstelle, die Namensstele, aus seiner Verankerung und beschädigten auch die Skulptur.
Mittelstufenschüler entdeckten am Morgen die Tat, und Eltern riefen die Polizei, die die Tat als politisch motiviert einstufte und zur Anzeige brachte.
Die entrissene Namensstele war zum Glück nur hinter die Turnhalle der Schule gebracht worden. Der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Herr Callsen erschien sofort am nächsten Morgen, um sich vor Ort zu informieren und überbrachte ein Statement des Ministerpräsidenten. Die in den lokalen Medien rasch verbreitete Meldung führte zu einer Welle der Anteilnahme und zu einem gesteigerten Bewusstsein der Flensburger für den Inhalt und die Wirkung der Gedenkstelle im aktuellen gesellschaftlichen Umfeld. Die Meldung wurde außer in der Taz auch im Stern, in der Zeit sowie in der Süddeutschen Zeitung verbreitet.
Die schulische Bearbeitung des Vorfalls begann am 03. Juni mit einer Veranstaltung für die Oberstufe unter Beteiligung des Bürgermeisters sowie eines Vertreters des Landesverbandes der Sinti und Roma aus Kiel, die zu den Schülern und Schülerinnen sprachen.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die Aussage, dass die Gedenkstelle wiedererrichtet werden solle und dass auf jede zukünftige Verletzung dieses Ortes eine Wiederherstellung erfolgen werde, mit großem Applaus bedacht, wobei auch klar wurde, dass die mit der Gedenkstelle in Erscheinung tretenden Werte eigentlich in der Seele der Beteiligten liegen.
Im Anschluss an die Feier fand ein Treffen der Projektgruppe statt, die den weiteren Fortgang der Maßnahmen besprechen wollte. Zu unserem großen Erstaunen war der Besprechungsraum auf einmal gefüllt mit Oberstufenschülern, Parteivertretern und anderen Betroffenen, die an der Diskussion teilnehmen wollten, um ihre Ideen und Kräfte einzubringen.
Das Hauptergebnis dieses Treffens war die Idee, dass es eine Wiederherstellungsfeier geben sollte, in der sich der Wille der an ihr Beteiligten zeigen sollte, sich deutlich der mutwilligen Zerstörung entgegenzustellen.
Da die 40-Jahrfeier der Schule vor den Sommerferien viel Zeit und Kraft in Anspruch nahm, beschloss das Kollegium die Wiederherstellungsfeier der Gedenkstelle auf den 25.09.24, in die zeitliche Nähe des Michaelifestes, zu legen.
So fand die Feier am 25. September statt. Sie wurde von einem kleinen Schülerorchester eröffnet. Es sprachen dann die Schirmherrin des Projektes Simone Lange, der stellvertretende Stadtpräsident Pelle Hansen, Matthäus Weiß der Leiter des Landesverbandes der Sinti und Roma, Kelly Laubinger
von der Sinti Union Neumünster sowie zwei Lehrer der Flensburger Schule. Im Anschluss wurde die Namenstele enthüllt und die Namen der 44 Deportierten verlesen.
Die Stimmung der Feier kann man als freiheitlich, würdig und festlich bezeichnen. Es wurde erlebbar, dass ein Prozess begonnen hatte, den man vorsichtig mit einer Bildung zukünftiger gesellschaftlicher Substanz bezeichnen kann, an der wir gerne weiterarbeiten wollen.
Achim Langer
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Gedenken ist ein Akt der Menschlichkeit...
Die Wiedereinweihung der Gedenkstelle für die deportierten und zumeist ermordeten deutschen Sinti und Roma aus Flensburg stand ganz unter dem Motto des gemeinsamen Erinnerns nach der sinnlosen Zerstörung. Die rund 60 Anwesenden - jung und alt wie Minderheiten - waren einmal mehr ein lebendiger Beweis für eine engagierte Zivilgesellschaft, die Hass und Rassismus entschieden entgegentreten!
Neben dem Ort der Erinnerung ist nun auch wieder ein Ort der Hoffnung entstanden - aus Liebe und Respekt gegenüber jedem einzelnen Menschen - ein Ort der Menschlichkeit!
Danke an alle Beteiligten für ihren Einsatz für eine bessere Gesellschaft!
Die Aufgabe ist gut gelungen.
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Rolf Schlotter, stellvertretende Vorsitzender des Landesverbandes der Sinti und Roma SH
Juli 2024
In den letzten Wochen des vergangenen Schuljahres, stellte die damalige Klasse 3b ein wunderbares Projekt fertig.
Im Rahmen des Themas "Hausbau" wurde mit Hilfe der tatkräftigen Unterstützung vieler Eltern (ein großer Danke an dieser Stelle!) eine alte und ramponierte Sitzgelegenheit rundum erneuert und erstrahlt nun in neuem Glanz und in schöner Gestaltung!
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Eine einladende Möglichkeit, sich gleich am Anfang des neuen Schuljahres dort mit Freund*innen niederzulassen und im gemütlichen Austausch, das Wiedersehen zu feiern.
Juli 2024
Impressionen von der Kunstfahrt der 12. Klasse vom 30. Juni bis 11. Juli nach Griechenland
Die Route führte von Athen über Delphi nach Xiropigado.
Es wurden die antiken Städte Delphi, Epidayuros, Mykene und Nemea besichtigt. Es wurden Referate vor Ort von SchülerInnen präsentiert. Begleitet wurden wir von einem jungen Archäologen aus Athen.
Zusätzlich wurde das wunderschöne Kloster Moni Loukous besichtigt. Wir haben außerdem Agia Fotini in Mantineias besucht und ein Gespräch mit Konstantin Papatheodorou, dem über 80-jährigen Architekten der Kirche, geführt.
Es wurden griechische Tänze erlernt, im Olivenhain mitgearbeitet, in einem Flussbett gewandert und ein Konzert mit klassischer Musik besucht.