„Ich selbst,
auch ich
tanze“
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Hannah Arendt
Eurythmie
In unseren heutigen Lebensbedingungen ist die Fragestellung nach dem Einfluss, den die kindlichen Bewegungsentwicklung auf die kognitiven, emotionalen und die willensmäßigen Fähigkeiten hat, zu einem zentralen Thema auch in der Pädagogik geworden. Die salutogenetischen Aspekte sind aktuell vielfach durch die Forschung belegt.
Schon bei Begründung der Waldorfpädagogik wurde der altersspezifischen Bewegungsentwicklung des Kindes sowie der Sinnesentwicklung, verbunden mit einer rhythmischen Gestaltung des Lebens und Lernens, eine zentrale Bedeutung zugeschrieben. Die Eurythmie Pädagogik wurde zur Vertiefung der leiblichen Entwicklung begründet und entwickelt sich seitdem kontinuierlich weiter. Sie ist daher fest im Fächerkanon jeder Waldorfschule verankert.
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Der ganze Mensch steht hierbei immer im Mittelpunkt
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Das Spiel der kleinen Kinder ist ein Lehrmeister für die Freude an der bedeutsamen, schönen Bewegung. Freude, Trauer, Begeisterung, Scheu - alles lebt in ihren Bewegungen. Sie schlüpfen selbstverständlich phantasievoll in Gestalten, in Tiere, Wind, Welle, Luft und Licht und sprechen sich darin aus. Ein ausgleichender Atem setzt ein, wenn das kleine Kind sich in seinen Bewegungen mit den Dingen der Welt verbindet. Über allem steht die große Lebensfreude und der Tatendrang der Kindheit.
Ebenso bedeutsam wie die Sprache bewegt die Musik die Schülerinnen und Schüler mit Rhythmen, Melodien und Harmonien. Spannungen lösen sich in Übergänge auf, Streckung und Exaktheit geben eine Empfindung von Stärke und Sicherheit, Zusammenklänge mehrerer Stimmen lassen ein harmonisches Zusammenwirken in der Gruppe erüben. Geometrische Strukturen bilden in der Mittelstufe eine neue Orientierung.
Fokussierte Wahrnehmung und innere Orientierung
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„Wie stehe ich da?“ „Wie bewege ich mich?“  „Was drücke ich darin aus?“ „Wie nehme ich den anderen dabei wahr?“ oder auch „Was bewege ich - in der Welt?“ Bis zu dem Erleben dieser Fragen kann der Unterricht in der Mittel- und Oberstufe führen. Das ästhetisch-künstlerische Element der Bewegungskunst kann sich dann in der Oberstufe realisieren. Der persönliche Ausdruck, auch im Austausch mit der Gemeinschaft, steht nun im Vordergrund. Klassische und zeitgenössische Werke der Sprache und Musik werden erarbeitet und in Gruppenchoreografien oder solistisch einstudiert.
Diese Einstudierungen finden ihren performativen Höhepunkt in den Klassenspielen, dem Künstlerischen Abschluss sowie in den jährlichen, gemeinsamen Aufführungen mit dem Orchester, dem Chor, dem Technik- Ensemble, dem Kunst- Ensemble und dem Eurythmie- Ensemble der Mittel – und Oberstufe. Zu diesen begeisternden Aufführungen laden wir Sie jetzt schon herzlich ein.