Das Ich hat seine Regeln. Nehmen wir ein anderes Wort: Das Ich hat seine Wachstumsbedingungen. Es ernährt sich nur von den Bewegungen, die es selbst vollzieht. Die Bewegungen, die andere an seiner Stelle machen, helfen ihm nicht, sondern machen es ärmer. (…) Das Ich, wenn es nicht ganz schläft, weiß, dass eine Wahrheit niemals in dem besteht, was die meisten Menschen tun und sagen. Es weiß, dass eine Wahrheit das ist, was an der äußersten Spitze jeder Erfahrung erscheint, einer Erfahrung, die persönlich und bis zum Ende gemacht wird.
Jacques Lusseyran, Gegen die Verschmutzung des Ich
Liebe Eltern, liebe Schulgemeinschaft,
liebe Leserinnen und Leser!
Das Kalenderjahr geht auf Ostern zu. Auf das Fest von Tod und Auferstehung. Das Schuljahr geht den staatlichen Abschlüssen entgegen und die gesamte Oberstufe blickt gespannt auf die Ensembleaufführungen, für die noch einige intensive Probentage angesetzt sind. Ein normales Schuljahr also - alles geht seinen gewohnten Gang. Und wenn wir auf die Corona-Zeit blicken, spüren wir sofort, wie sehr uns genau dieses Gewohnte, der erübte Rhythmus abhanden gekommen war und uns gefehlt hat. Und wie stark das Erlebnis war, aus dem Tritt gekommen zu sein. Ein rhythmisches Leben ist eine Kraftquelle, die uns durch Tag, Woche, Monat und Jahr trägt. Ein Waldorfschuljahr ist stark von rhythmisch wiederkehrenden und freudig erwarteten künstlerischen Darbietungen durchzogen: Klassenspiele, Ensembleaufführungen, Jahresarbeiten, Jahresfeste, Monatsfeiern. Die „Sonntage“ des Schulalltags geben dem Schuljahr Rhythmus und Halt. Die letzten Wochen haben uns besonders reich beschenkt: Die 8b hat uns im Februar mit „Momo“ die Machenschaften der „grauen Herren“ vor Augen geführt, die uns die Zeit, den Rhythmus und am Ende das Leben (ab-)nehmen wollen. Die 8a hat uns im „Tom Sawyer“ die Geschichte zweier Freunde erzählt, die füreinander da sind und daraus die Kraft und den Mut schöpfen, der Wahrheit und der Gerechtigkeit ans Licht zu verhelfen. Und zuletzt war es die 6b, die uns im „fliegenden Klassenzimmer“ mit so viel Herzblut vorgemacht hat, wie ansteckend und Berge versetzend die Freude ist, die entsteht, wenn man spürt, dass der andere mein Freund ist und auch in der Not an meiner Seite steht.
Liebe Eltern, liebe Schulgemeinschaft, liebe Leserinnen und Leser!
Bilder: 3x "Das fliegende Klassenzimmer" und 3x "Momo"
Ja, wir haben reiche Theaterwochen hinter uns und doch ist alles seinen gewohnten Gang gegangen, denn Theaterspielen – in der Kunst, im Handwerk zum Ausdruck zu kommen – ist ein Wesensmerkmal unserer Pädagogik. Und gerade jetzt, in diesen Wochen, Monaten und leider auch schon Jahren, wo die Nachrichten dieser Welt eine ganz andere, menschenverachtende Sprache zu sprechen scheinen, finden wir in der Kunst einen der wenigen Zufluchtsorte, wo wir unseres Menschseins gewahr werden und uns dessen versichern können. Massiv und unerbittlich werden wir von einigen „Vordenkern“ unserer Zeit vom Menschen zum Konsumenten degradiert, der darüber hinaus auch noch permanent Gefahr läuft, zum Unkostenfaktor erklärt zu werden und damit als „unbrauchbar“. In diesem Algorithmus, ausgedacht und geheim gehalten von wenigen, ist Kunst nicht vorgesehen. Weil der einzelne, freie, selbstbestimmende Menschen gar keine Kategorie ist. Auch wenn die KI immer „besser“ und „echter“ die Symphonien von Mozart, Beethoven und Co wird weiterschreiben können, so ist das keine Kunst, weil diese Werke nicht von einem schlagenden Herzen gefühlt, durchlitten und komponiert wurden, sondern lediglich von geschickt kombinierten Nullen (0) und Einsen (1) errechnet werden.
Die Kunst ist also in der Waldorfpädagogik keine nette Sonntagsbeschäftigung, sondern unser Quellort und unsere Ver-sich-erung. Sie soll uns an das erinnern, was uns zum Menschen macht und was nur der Mensch machen kann.
Ostern ist das Fest der Erinnerung an die letzte (Opfer-)Tat Christi, in der die (neue) Schrift erfüllt wurde und die es möglich gemacht hat, dass wir die alte Schrift, das Alte Testament (Auge um Auge….) hinter uns lassen können. Auch wenn gerade jetzt die Kriege und führende Politiker eine ganz andere, längst überwunden geglaubte Sprache zu sprechen scheinen: Wir alle haben nicht nur den Auftrag, sondern auch die Fähigkeit verliehen bekommen, aus dem Geiste des Neuen Testamentes zu sprechen und zu handeln: „Zu euch, die ihr mich höret, sage ich: Liebet eure Feinde; erweiset Wohltat denen, die euch hassen; segnet, wenn man euch flucht … dem, der euch auf die Wange schlägt, bietet auch die andere dar, … und seid gebefreudig ohne Lohn dafür zu erhoffen. Dann erst wird euer Lohn in Wirklichkeit groß sein …“ (Lukas 6,27ff.)
Jede andere Geisteshaltung führt in die Verwüstung, wie uns zur Zeit mit erschreckender Gnadenlosigkeit vor Augen geführt wird.
In diesem Sinne haben alle, die unsere letzten Klassenspiele sehen konnten, am Geist der Brüder- und Schwesterlichkeit teilgenommen und ein kleines Osterfest gefeiert.
Ein großes, frohes Osterfest wünsche ich nun allen, verbunden mit dem Aufruf von Albert Camus, den er am 8. August 1945 geschrieben hat, entsetzt über Hiroshima und die zerstörerische Kraft der menschlichen Intelligenz:
„Vor den schrecklichen Aussichten, die sich der Menschheit eröffnen, erkennen wir noch besser, dass FRIEDEN der einzige Kampf ist, der sich lohnt, geführt zu werden. Es ist kein Gebet mehr, sondern ein Befehl, der von den Völkern zu den Regierenden aufsteigen muss, der Befehl, endgültig zwischen der Hölle und der Vernunft zu wählen.“
Reinhard Elsler
Das Klassenspiel der 8a
Als wir in die achte Klasse gekommen sind, begannen wir ziemlich direkt mit unserem Klassenspiel.
Frau Söth las es uns zuerst vor und danach bekamen wir die Texte zum Lesen.
Wir haben pro Tag etwa 2-3 Seiten gelesen und uns schon mal die Rollen angeguckt.
Bilder: 3x "Tom Sawyer"
Kurz vor Weihnachten stand dann die Rollenverteilung an.
Ich bekam die Hauptrolle - Tom Sawyer, die ich zuerst eigentlich gar nicht wollte. Aber im Nachhinein war ich doch sehr zufrieden mit der Rolle.
Danach stand das Lernen des Textes an. Ich wollte die Rolle zuerst nicht, weil sie den meisten Text hat.
Das Textlernen zog sich über die gesamte Probenzeit, und dann kam das Sammeln der Requisiten und die Kostümauswahl. Wir haben auch Requisiten von Zuhause mitgebracht wie z. B. Maddis Schatztruhe, Leons Grabsteine oder den Teppichklopfer von Marlin. Und nachdem wir die ein oder andere Requisite gesammelt hatten, haben wir manche Szenen besser proben können.
Nach einer Weile der Proben im Klassenzimmer fingen wir schon langsam damit an, Sachen auf die Bühne zu tragen.
Um das Bühnenbild gut aussehen zu lassen, bekamen wir reichlich Hilfe von Herrn Pontoppidan und Frau Janus.
Wir hatten auch das Glück, dass uns unser Hausmeister Herr Gierke mit seiner Technik unser Hintergrundbild per Beamer auf die Rückwand gestrahlt hat oder in manchen Szenen Soundeffekte eingebaut hat. Wir haben auch noch mehrmals mit dem Bühnenlicht geprobt, bis wir dann letztendlich unsere Aufführungen hatten. Die erste war die Öffentliche am Samstag, da am Freitag, der Tag unserer Schüleraufführung, viele krank waren.
Beide Aufführungen verliefen gut, tatsächlich hatte ich wenig Lampenfieber. Es hat mir allgemein sehr viel Spaß gemacht, das Stück mit meinen Klassenkameraden und Klassenkameradinnen aufzuführen.
Maxi

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Seit vielen Jahren gibt es an unserer Schule kleine Läde, die ihre Heimat in dem Gebäude des Ladenhof-Vereins gefunden haben.
Seit Februar 2025 ist das Sternentaler ein Teil davon. Bei uns findet ihr Spielwaren, Geschenkartikel, eine große Auswahl an Kinderbüchern und mehr. Außerdem alles, was im Schulalltag benötigt wird.
Von Wachsmalstiften und Bienenwachs über Eurythmieschuhe, Füllfederhalter und Postkarten bis hin zu Einrädern, Ton und Transparentpapier. Wir haben fast alles und wenn ihr etwas nicht findet, sprecht uns gerne an – wir versuchen Eure Wünsche möglich zu machen!
Besonders zu erwähnen sind die Geburtstagskörbe.
Wenn ein Kind (oder auch ein Erwachsener) Geburtstag hat, so kann es sich bei uns einen Korb mit seinen Wünschen zusammenstellen.
In den nächsten zwei Wochen steht das Körbchen dann bereit und warte auf die Geburtstagsgäste.
Sprecht uns hier auch einfach an!
Kommt doch einfach mal vorbei, wir freuen uns auf Euch!
Christian und Stella Burr



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